Erfolgsrechnung - Umsatzkostenverfahren

Erfahren Sie, wie die Erfolgsrechnung eines Unternehmens mittels Produktionserfolgs- oder Absatzerfolgsrechnung dargestellt wird.

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2016
Erfolgsrechnung - Umsatzkostenverfahren
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Die Erfolgsrechnung stellt die Ertragslage des Unternehmens während des Geschäftsjahres dar und kann entweder als Produktionserfolgsrechnung (Gesamtkostenverfahren) oder als Absatzerfolgsrechnung (Umsatzkostenverfahren) dargestellt werden.

Umsatzkostenverfahren

Das Umsatzkostenverfahren ist eine Absatzerfolgsrechnung, bei der zur Berechnung des Bruttoergebnisses nicht die produzierten sondern nur die abgesetzten Mengeneinheiten berücksichtigt werden. Aus diesem Grund wird im Gegensatz zum Gesamtkostenverfahren weder die Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen als Ertrag erfasst noch die dafür angefallenen Kosten als Aufwendungen verbucht.

Umsatzkostenverfahren

Mindestgliederung nach Obligationenrecht

Gemäss Art. 959b Abs. 3 OR müssen in der Absatzerfolgsrechnung mindestens folgende Positionen je einzeln und in der vorgegebenen Reihenfolge ausgewiesen werden:

  1. Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen
  2. Anschaffungs- oder Herstellungskosten der verkauften Produkte und Leistungen
  3. Verwaltungsaufwand und Vertriebsaufwand
  4. Finanzaufwand und Finanzertrag
  5. betriebsfremder Aufwand und betriebsfremder Ertrag
  6. ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand und Ertrag
  7. direkte Steuern
  8. Jahresgewinn oder Jahresverlust

Weitere Positionen müssen in der Erfolgsrechnung oder im Anhang einzeln ausgewiesen werden, sofern dies für die Beurteilung der Ertragslage durch Dritte wesentlich oder aufgrund der Tätigkeit des Unternehmens üblich ist (Art. 959b Abs. 5 OR).

Die Qual der Wahl

Unternehmen, welche ihre Rechnungslegung ausschliesslich nach den Bestimmungen des Schweizer Obligationenrechts richten, stehen sowohl das Gesamtkosten- wie auch das Umsatzkostenverfahren zur Verfügung (Art. 959b Abs. 1 OR). Die Rechnungslegungsstandards Swiss GAAP FER und IFRS erlauben ebenfalls beide Aufstellungen. US-GAAP schreibt hingegen zwingend das Umsatzkostenverfahren vor.

Für das Umsatzkostenverfahren ist eine Betriebsbuchhaltung notwendig, um die Herstellkosten der einzelnen Produkte ausweisen zu können. Aus diesem Grund gilt das Umsatzkostenverfahren als aufwendiger als das Gesamtkostenverfahren, wo die Gliederung nach Aufwandsarten erfolgt. Für die Adressaten der Erfolgsrechnung liefert die funktionale Aufteilung aber oft aussagekräftigere Informationen.

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